ETF: Was sind sie, welche Arten gibt es und wie kann man sie sinnvoll nutzen?

Die Abkürzung ETF bedeutet Exchange-Traded Fund, was auf Deutschso viel heißt wie börsengehandelter Fonds. Es handelt sich dabei um einen Investmentfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des DAX oder des MSCI World, nachbildet. Mit einem ETF können Sie also einfach und kostengünstig in einen ganzen Markt investieren, ohne einzelne Aktien oder Anleihen kaufen zu müssen.

In den vergangenen Jahren sind ETFs immer beliebter geworden, sowohl bei privaten als auch bei professionellen Anlegern. Das liegt vor allem an ihren zahlreichen Vorteilen, wie zum Beispiel:

  • Geringe Kosten: ETFs haben in der Regel niedrigere Gebühren als sogenannte aktiv gemanagte Fonds. Sie brauchen demzufolge keinen Fondsmanager, der ständig Kauf- und Verkaufsentscheidungen trifft.
  • Hohe Transparenz: Bei ETFs wird versucht, den Index eins zu eins abzubilden, sodass Sie wissen, worin Sie investieren. Außerdem werden ETFs an der Börse gehandelt, sodass Sie jederzeit den aktuellen Preis und die Handelsvolumina sehen können.
  • Breite Diversifikation: ETFs ermöglichen Ihnen, mit einem einzigen Wertpapier in viele verschiedene Unternehmen, Branchen, Länder oder Anlageklassen zu investieren. So können Sie Ihr Risiko reduzieren und von der langfristigen Entwicklung der Märkte profitieren.
  • Flexibilität: ETFs können wie Aktien jederzeit an der Börse gekauft und verkauft werden. Sie können also schnell auf Marktveränderungen reagieren oder Ihre Anlagestrategie anpassen.

Welche Arten von ETFs gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von ETFs, die sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden lassen. Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Die Anlageklasse: ETFs können verschiedene Anlageklassen abbilden, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Je nach Anlageklasse haben ETFs unterschiedliche Rendite- und Risikoerwartungen sowie steuerliche Behandlungen.
  • Der Index: ETFs bilden einen bestimmten Index nach, der eine Auswahl von Wertpapieren aus einer bestimmten Anlageklasse repräsentiert. Es gibt viele verschiedene Indizes, die sich nach verschiedenen Kriterien zusammensetzen, wie zum Beispiel Region, Land, Branche, Thema oder Strategie.
  • Die Replikationsmethode: ETFs können einen Index auf verschiedene Weise nachbilden. Die häufigsten Methoden sind die physische Replikation und die synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation kauft der ETF die Wertpapiere des Index im gleichen Verhältnis wie im Index. Bei der synthetischen Replikation schließt der ETF einen Tauschvertrag (Swap) mit einer Gegenpartei ab, die ihm die Wertentwicklung des Index garantiert.

Welche Strategien gibt es für ETFs?

Es gibt verschiedene Strategien, wie Sie ETFs für Ihre Geldanlage nutzen können. Die wichtigsten Strategien sind:

  • Buy and Hold: Buy and Hold ist eine passive Anlagestrategie, bei der Sie einmal ein ETF-Portfolio aufbauen und es langfristig halten, ohne es zu verändern. Das Ziel ist, von der langfristigen Entwicklung der Märkte zu profitieren und die Kosten und Steuern zu minimieren. Diese Strategie eignet sich für Anleger, die wenig Zeit und Aufwand für ihre Geldanlage aufwenden wollen und eine hohe Risikotoleranz haben.
  • Core Satellite: Core Satellite ist eine semi-aktive Anlagestrategie, bei der Sie einen Großteil Ihres Vermögens in ein passives ETF-Kernportfolio investieren und einen kleineren Teil in aktive ETF-Satelliten, die bestimmte Chancen oder Themen nutzen. Das Ziel ist, eine solide Basisrendite zu erzielen und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, die Marktrendite zu übertreffen. Diese Strategie eignet sich für Anleger, die etwas mehr Zeit und Aufwand für ihre Geldanlage aufwenden wollen und eine moderate Risikotoleranz haben.
  • Trendfolge: Trendfolge ist eine aktive Anlagestrategie, bei der Sie ETFs kaufen und verkaufen, je nachdem, ob sie einen Aufwärts- oder Abwärtstrend zeigen. Das Ziel ist, von den Marktbewegungen zu profitieren und Verluste zu begrenzen. Diese Strategie eignet sich für Anleger, die viel Zeit und Aufwand für ihre Geldanlage aufwenden wollen und eine niedrige Risikotoleranz haben.

Fazit:

ETFs sind vielseitige und sinnvolle Instrumente zur Geldanlage. Gegenüber den bekannten Fonds fallen geringere Kosten an. Zudem werden ETFs mittlerweile vielfältig angeboten. Dennoch handelt es sich auch hier um Wertpapiere, welche an der Börse gehandelt werden. Im schlimmsten Fall muss auch hier mit einem kompletten Verlust des eingesetzten Kapitals gerechnet werden. Im besten Fall werden ETF langfristig angelegt. Ebenfalls ist es bei vielen Anbietern möglich, einen sogenannten Sparplan anzulegen, sodass das Depot immer weiter an Wert ansteigt. Dies kann eine gute Altersvorsorge sein.

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